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Prägend für Cornelia Krauledats Schaffen sind zunächst Ihre Erfahrungen während ihres Studiums an der Hochschule für Gestaltung
sowie an der Städelschule in Frankfurt.
Die frankfurter Künstlerin liebt die Natur, ihr üppiger Garten dient ihr als Inspiration für Ihre Arbeiten. So finden sich Serien zu den Themen
wie: „Über das Land hin“ oder „Fruchtbarkeitsbeutel“
Sie arbeitet gerne mit vielfach übereinandergelagerten Farbschichten, die Untergründe sind teilweise mit einer Aschestruktur versehen.
Gerne experimentiert sie mit ungewöhnlichen Materialien wie Bitumen, Schellack, Alkohol oder Rost in ihren Bildern.
Prägend für Cornelia Krauledats künstlerisches Schaffen sind zunächst ihre Erfahrungen während ihres Studiums – von 1976 bis 1982 – der Visuellen Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main sowie insbesondere der Freien Malerei und Druckgrafik bei Professor Johannes Schreiter und Christian Kruck an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, der Städelschule, in Frankfurt am Main.
Die Frankfurter Künstlerin Cornelia Krauledat ist heute eine Meisterin der Imagination und des Experimentes sowohl in der Radierung als auch in der Malerei der kleinen bis mittelgroßen Formate,
die in ihrem Werk eine völlig andere, farbigere und mehrschichtige, von graphischen Strukturen belebte Welt offenbaren, die den Betrachter poetisch berührt.
Der Duktus ihrer verspielten Phantasiewelten erinnert an Wols, einen der Vorbereiter des Informel, in dessen vielfältigen malerischen und graphischen Werk sowohl figurative Elemente, als auch freie Improvisationen und Abstraktionen vorkommen.
Im Unterschied aber zu Wols entsteht Krauledats Kunst weniger spontan und direkt, ihre freie Bildstruktur ist elaborierter und der Zufall spielt dabei eine geringere Rolle.
Auch trägt sie die Acrylfarbe nicht in großzügiger expressiver Geste und spontaner Entschiedenheit auf die Leinwand oder das Papier auf, sondern bedacht in sukzessiver Ablagerung und Schichtung der Farbebenen.
Krauledat liebt die Natur, ihr üppiger Garten dient ihr als Refugium. Aufmerksam studiert sie unterschiedliche Wachstumsformen der Pflanzen und ist fasziniert von ihren Samenkapseln.
In langwierigen Arbeitsprozessen mit mehrfachen Acryl-Farbschichtungen und eingeritzten Zeichnungen sowie applizierten Collagematerialien entstehen ihre freien imaginären Kompositionen, in denen sie eine große Experimentierfreude entwickelt. Aus feingezogenen Linien und netzartigen Kratzspuren ergeben sich wie von selbst traumhaft-fantastische Gespinste.
So gestaltet Krauledat innere Landschaften, wobei sie auch das hervorholt, was unter der Erdoberfläche verborgen ist. Symbole werden in diesen Werken zu privaten, hermetisch-mystischen Zeichen. Ihre filigranen Bildteppiche, von kostbarer Farbigkeit, organischer Lebendigkeit und Verletzlichkeit geprägt, realisiert sie auf Papierleinwand, die sie danach auf Holzkörper unterschiedlicher Größen aufzieht.
Das ergibt einen prächtigen Fundus an kleinformatigen Serien, aus denen sie einzelne Kompositionselemente in ihre großformatige abstrahierte Malerei extrapoliert.
Was von schemenhaften bis hin zu völlig gegenstandsfreien und mehrdeutigen, stark konturierten Wachstumsformen in Erd-, Rot-, Rostbraun-, und Sepia-Tönen führt, unter Einsatz von Schlämmkreiden,
Holzasche, und immer wieder des tiefen Schwarz von Bitumen, jenem Schwarz, das der Maler Pierre Soulages „Outrenoir“, das jenseitige Schwarz nennt. Und dennoch wirkt die große Bildwelt im
Vergleich zu den animierten kleinformatigen Serien statisch. Immer wieder wird jedoch deutlich, dass die Künstlerin mit ihren Gestaltungsmitteln sowohl agiert als auch darauf reagiert, indem sie
mit ungewöhnlichen nichtakademischen Techniken experimentiert.
Cornelia Krauledat versteht sich aber auch als Peintre-Graveur, da sie ihre Druckplatten direkt und vor allem selbst bearbeitet. Mit ihren experimentellen farbigen Kaltnadelradierungen, für die
sie für jede der Farben einzelne Kartonagen als Druckplatten verwendet, erzeugt sie nicht nur exakte Linien-Verästelungen und lineare Gespinste unterschiedlicher Tiefe, sondern vor allem sich
über die Bildfläche ausbreitende Wucherungen als vernis-mou-artige Effekte, wobei sie zwar keine Ätzung verwendet, jedoch in den Weichgrund der aufgerauten Druckplatte unterschiedlichste
collagierte Materialien presst und wieder ablöst, um malerische Strukturen, Farbtiefen und flächenhafte Halbtonwirkungendeutlicher herauszuarbeiten. So ergeben sich besonders reizvolle und
individuelle Möglichkeiten der Gestaltung.
Das Zusammenspiel künstlerischer Virtuosität mit der Vielfalt des Ausdrucks macht den besonderen Charme dieser Radierung aus.
Wiederholt hat Cornelia Krauledat ihr vielseitiges OEuvre auch erfolgreich auf Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt und treue Sammler ihrer Kunst gefunden.
Brigitta Amalia Gonser, Kunstwissenschaftlerin
Frankfurt am Main, März 2018
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